Menu
menu

Lan­des­po­li­zei Sachsen-​Anhalt führt Bo­dy­cam ein

Die Lan­des­po­li­zei Sachsen-​Anhalt macht einen wei­te­ren Schritt bei ihrer mo­der­nen Po­li­zei­ar­beit: Ab Mon­tag (16.12.2024) wer­den die ers­ten kör­per­nah ge­tra­ge­nen Auf­nah­me­ge­rä­te, so­ge­nann­te Bo­dy­cams, in den ope­ra­ti­ven Ein­satz­diens­ten ein­ge­setzt. Den An­fang ma­chen die Po­li­zis­tin­nen und Po­li­zis­ten der Po­li­zei­in­spek­ti­on St­endal. Diese tech­ni­sche Neue­rung dient nicht nur der Si­cher­heit der Ein­satz­kräf­te, son­dern auch der De­es­ka­la­ti­on von Kon­flikt­si­tua­tio­nen sowie der Do­ku­men­ta­ti­on von Po­li­zei­ein­sät­zen.

Über­grif­fe re­du­zie­ren

Die Ein­füh­rung der Bo­dy­cams er­folgt vor dem Hin­ter­grund stei­gen­der Ge­walt­ta­ten gegen Po­li­zei­kräf­te. Zwi­schen 2022 und 2023 stieg die Zahl sol­cher Über­grif­fe in Sachsen-​Anhalt um mehr als 13 Pro­zent. Ziel ist es, durch den Ein­satz der Bo­dy­cams An­grif­fe auf Po­li­zis­tin­nen und Po­li­zis­ten zu re­du­zie­ren. Die Auf­nah­men kön­nen in straf­recht­li­chen Er­mitt­lun­gen als ob­jek­ti­ve Be­weis­mit­tel her­an­ge­zo­gen wer­den.

Tech­nik und Ein­satz­wei­se

Zum Ein­satz kom­men Bo­dy­cams des Mo­dells „VB400“ von Mo­to­ro­la So­lu­ti­ons. Diese Ge­rä­te wer­den sicht­bar an der Schutz­wes­te ge­tra­gen und sind durch ein Ka­me­ra­sym­bol auf der Uni­form ge­kenn­zeich­net. Die Ka­me­ras be­fin­den sich im Standby-​Modus und wer­den nur bei Be­darf ak­ti­viert. Ein akus­ti­sches Si­gnal sowie rot leuch­ten­de LEDs zei­gen den Be­ginn der Auf­nah­me an. Im so­ge­nann­ten Pre-​Recording-Modus wird eine zeit­lich be­grenz­te Schlei­fe von bis zu 60 Se­kun­den Vi­deo­ma­te­ri­al be­reits vor der Ak­ti­vie­rung auf­ge­zeich­net und im Be­darfs­fall in die Auf­nah­me in­te­griert.

Da­ten­schutz und Hand­ha­bung

Der Um­gang mit den Auf­nah­men un­ter­liegt stren­gen Vor­ga­ben. Ge­fer­tig­te Bild- und Ton­auf­nah­men wer­den spä­tes­tens zum Diens­t­en­de in Do­cking­sta­tio­nen über­tra­gen und au­to­ma­tisch von den Ge­rä­ten ge­löscht. Die ge­spei­cher­ten Daten sind nur für Er­mitt­lungs­zwe­cke ein­seh­bar und wer­den nach einer Woche ge­sperrt sowie nach drei Mo­na­ten end­gül­tig ge­löscht. So wird si­cher­ge­stellt, dass der Da­ten­schutz ge­wahrt bleibt.

Lan­des­wei­te Nut­zung der Bo­dy­cam ge­plant

Bis An­fang 2027 sol­len bis zu 800 Bo­dy­cams im ge­sam­ten Land ver­füg­bar sein – genug für jede Strei­fen­wa­gen­be­sat­zung. Ins­ge­samt in­ves­tiert das Land Sachsen-​Anhalt rund 1,6 Mil­lio­nen Euro in die Ein­füh­rung der Ge­rä­te.

Mit der Bo­dy­cam setzt die Lan­des­po­li­zei Sachsen-​Anhalt auf mo­derns­te Tech­nik, um so­wohl die Si­cher­heit der Ein­satz­kräf­te als auch die Qua­li­tät der Po­li­zei­ar­beit nach­hal­tig zu ver­bes­sern. Diese Maß­nah­me mar­kiert einen wich­ti­gen Schritt hin zu mehr Schutz, Trans­pa­renz und Ver­trau­en im täg­li­chen Dienst.

 

Häu­fig ge­stell­te Fra­gen - Fre­quent­ly Asked Ques­ti­ons (FAQ)

 

Seit dem 16. De­zem­ber 2024 tra­gen Po­li­zis­tin­nen und Po­li­zis­ten der Po­li­zei­re­vie­re und dem Zen­tra­len Ein­satz­dienst im Nor­den Sachsen-​Anhalts (Po­li­zei­in­spek­ti­on St­endal) kör­per­nah ge­tra­ge­ne Auf­nah­me­ge­rä­te, also Bo­dy­cams. 25 der neuen Bo­dy­cams wer­den be­reits an der Fach­hoch­schu­le Po­li­zei ge­nutzt, um das Ein­satz­mit­tel früh­zei­tig in Aus­bil­dung und Stu­di­um zu in­te­grie­ren.

Warum trägt die Po­li­zei Sachsen-​Anhalt Bo­dy­cams?

Die An­zahl von Ge­walt­ta­ten und An­grif­fe auf Po­li­zis­tin­nen und Po­li­zis­ten nimmt nicht nur bun­des­weit, son­dern auch in Sachsen-​Anhalt zu. In Sachsen-​Anhalt stieg die An­zahl der Ge­walt­ta­ten gegen Po­li­zis­tin­nen und Po­li­zis­ten von 1.192 Fälle im Jahr 2022 auf 1.348 Fälle im Jahr 2023. Das ist al­lein eine Zu­nah­me von über 13% in­ner­halb von zwei Jah­ren. Mit der Än­de­rung des Ge­set­zes über die öf­fent­li­che Ord­nung und Si­cher­heit des Lan­des Sachsen-​Anhalt (SOG LSA), schuf der Ge­setz­ge­ber mit dem § 16 Ab­satz 3 SOG LSA die recht­li­chen Grund­la­gen für den Ein­satz der Bo­dy­cam bei der Lan­des­po­li­zei.

Die Bo­dy­cam kann somit nicht nur dazu bei­tra­gen Ein­satz­si­tua­tio­nen zu de­es­ka­lie­ren, son­dern kann auch einen po­si­ti­ven Ein­fluss auf die An­zahl der Ge­walt­ta­ten und An­grif­fe auf Po­li­zis­tin­nen und Po­li­zis­ten haben, so­dass diese re­du­ziert wer­den. Wei­ter­hin kön­nen Auf­nah­men der Bo­dy­cam in spä­te­ren Er­mitt­lun­gen oder ge­richt­li­chen Ver­fah­ren Be­deu­tung er­lan­gen.

Wel­chen Zweck er­fül­len die Bo­dy­cams?

In der ra­san­ten Ent­wick­lung der tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten, ist die Bo­dy­cam als ein Bau­stein zu ver­ste­hen, der eine ganz­heit­li­che Ver­bes­se­rung der po­li­zei­li­chen Ar­beit her­bei­füh­ren kann. Die Bo­dy­cam ent­fal­tet ihre Wirk­sam­keit als Teil eines Kom­plett­pa­kets zum Schutz von Po­li­zis­tin­nen und Po­li­zis­ten und eben­so im Kon­text einer zu­kunfts­ori­en­tier­ten pro­fes­sio­nel­len Ein­satz­be­wäl­ti­gung.

Sinn und Zweck des Ein­sat­zes von Body-​Cams ist so­wohl eine prä­ven­ti­ve und de­es­ka­lie­ren­de Wir­kung auf ge­walt­be­rei­te Men­schen als auch die Stär­kung des Ver­trau­ens der Be­völ­ke­rung in die Po­li­zei­ar­beit unter gleich­zei­ti­ger Be­rück­sich­ti­gung sowie Ein­hal­tung da­ten­schutz­recht­li­cher Be­stim­mun­gen. Prio­ri­tät beim Ein­satz von Body-​Cams ge­nießt die Ab­wehr von Ge­fah­ren.

Das Mit­füh­ren einer Bo­dy­cam soll dazu füh­ren, dass ein re­spekt­vol­les Ver­hal­ten aller ge­wahrt bleibt. Die Mög­lich­keit, dass eine In­ter­ak­ti­on auf­ge­zeich­net wird, kann ag­gres­si­ves Ver­hal­ten ver­rin­gern und eine de­es­ka­lie­ren­de Wir­kung ent­fal­ten. Un­ter­su­chun­gen haben er­ge­ben, dass der Ein­satz von Bo­dy­cams dazu bei­tra­gen kann, Ge­walt gegen Po­li­zis­tin­nen und Po­li­zis­ten zu re­du­zie­ren, da Men­schen ihr Ver­hal­ten häu­fig än­dern, wenn ihnen be­wusst ist, dass sie ge­filmt wer­den.

In straf­recht­li­chen Er­mitt­lun­gen oder ge­richt­li­chen Ver­fah­ren kön­nen die Auf­zeich­nun­gen als wert­vol­le Be­weis­mit­tel die­nen, um die Er­eig­nis­se eines Vor­falls zu re­kon­stru­ie­ren und die Ver­ant­wort­lich­keit fest­zu­stel­len.

Wel­che Po­li­zis­tin­nen und Po­li­zis­ten tra­gen Bo­dy­cams und wie wer­den sie ge­tra­gen?

Die Bo­dy­cams wer­den ak­tu­ell von den Po­li­zis­tin­nen und Po­li­zis­ten im ope­ra­ti­ven Ein­satz­dienst in der Po­li­zei­in­spek­ti­on St­endal ge­tra­gen. Dazu ge­hö­ren die Kol­le­gen des Re­vier­ein­satz­diens­tes und dem Zen­tra­len Ein­satz­dienst.

Es ist be­ab­sich­tigt in den kom­men­den zwei Jah­ren, jede Po­li­zei­in­spek­ti­on mit Ge­rä­ten suk­zes­si­ve aus­zu­stat­ten (Stich­tag lan­des­wei­ter Wirk­be­trieb: 1. Ja­nu­ar 2027). Alle im Streifen-​ und Ein­satz­dienst tä­ti­gen Po­li­zis­tin­nen und Po­li­zis­ten wer­den bei der lan­des­wei­ten Ein­füh­rung mit der Bo­dy­cam aus­ge­stat­tet. Dies be­trifft ins­be­son­de­re die Re­vier­ein­satz­diens­te der Po­li­zei­re­vie­re, die Zen­tra­len Verkehrs-​ und Au­to­bahn­ein­satz­diens­te sowie die Zen­tra­len Ver­fü­gungs­ein­hei­ten der Po­li­zei­in­spek­tio­nen.

Die Bo­dy­cam wird kör­per­nah und sicht­bar an der Dienst­klei­dung ge­tra­gen. Dazu wird sie an der Schutz­wes­te mit­tels einer Hal­te­rung be­fes­tigt. Zu­sätz­lich tra­gen die Po­li­zis­tin­nen und Po­li­zis­ten einen blau­en Patch an der Schutz­wes­te mit einem Ka­me­ra­sym­bol dar­auf.

Filmt die Body-​Cam die ge­sam­te Zeit über und wie be­merkt der Ge­film­te, dass die Auf­nah­me läuft?

Die Bo­dy­cam wird nur durch ein­ge­wie­se­ne Po­li­zis­tin­nen und Po­li­zis­ten ein­ge­setzt. Die Mit­nah­me der Ge­rä­te ist für die ein­ge­wie­se­nen Po­li­zis­tin­nen und Po­li­zis­ten ob­li­ga­to­risch, wäh­rend sie über den Ein­satz und somit ent­spre­chend den recht­li­chen Vor­aus­set­zun­gen ei­gen­ver­ant­wort­lich ent­schei­den. Die Bo­dy­cam läuft nicht au­to­ma­tisch mit, son­dern setzt ein ak­ti­ves Han­deln der Po­li­zis­tin­nen und Po­li­zis­ten vor­aus.

Die Bo­dy­cam wird daher im Standby-​Modus ge­tra­gen. Die Bo­dy­cam ist hier­bei ein­ge­schal­tet, es fin­den keine Auf­nah­men statt. Es er­folgt eine deut­lich sicht­ba­re Kenn­zeich­nung auf den Ein­satz der Bo­dy­cam mit­tels Pik­to­gramms (DIN 33450) im Brust­be­reich der Dienst­klei­dung. Durch die Po­li­zis­tin­nen und Po­li­zis­ten be­steht eine Hin­weis­pflicht beim so­ge­nann­ten Pre-​Recording und bei der Auf­nah­me, wobei dem Auf­nah­me­mo­dus ein akus­ti­sches Ge­räusch vor­aus­geht und an der Bo­dy­cam zwei rote LED deut­lich sicht­bar auf­leuch­ten.

Was ist Pre-​Recording?

Vor­abauf­zeich­nung in einer zeit­lich be­grenz­ten Auf­zeich­nungs­schlei­fe, wel­che stän­dig über­schrie­ben wird. Nach Aus­schal­tung er­folgt eine un­wi­der­ruf­li­che Lö­schung der Daten.

Was pas­siert mit den Auf­nah­men in der Bo­dy­cam?

Das Pre-​Recording wird au­to­ma­tisch ge­löscht. Wenn je­doch eine Auf­nah­me durch­ge­führt wird, wird auch das Pre-​Recording (bis zu 60 Se­kun­den vor der ei­gent­li­chen Auf­nah­me) der Auf­zeich­nung zu­ge­fügt.

Sind Bild- und Ton­auf­zeich­nun­gen mit der Bo­dy­cam ge­fer­tigt wor­den, so wird die Bo­dy­cam bis spä­tes­tens Diens­t­en­de mit der so­ge­nann­ten Do­cking­sta­ti­on ver­bun­den. Diese spei­chert alle Auf­zeich­nun­gen im au­to­ma­ti­sier­ten Ver­fah­ren und löscht gleich­zei­tig die über­tra­ge­nen Auf­zeich­nun­gen auf der Bo­dy­cam. Die Sich­tung des Vi­deo­ma­te­ri­als hat nur dann zu er­fol­gen, wenn die Daten zur Ver­fol­gung von Straf­ta­ten be­nö­tigt wer­den oder tat­säch­li­che An­halts­punk­te die An­nah­me recht­fer­ti­gen, dass die auf­ge­nom­me­nen Per­so­nen künf­tig Straf­ta­ten be­ge­hen wer­den und die Auf­be­wah­rung zur vor­beu­gen­den Be­kämp­fung von Straf­ta­ten von er­heb­li­cher Be­deu­tung er­for­der­lich ist.

Die ge­spei­cher­ten Auf­zeich­nun­gen wer­den nach Ab­lauf von einer Woche ge­sperrt. Die Lö­schung er­folgt durch die Vi­deo­ma­nage­ment­soft­ware au­to­ma­ti­siert drei Mo­na­te nach ihrer Er­he­bung.

Wel­che Bo­dy­cam nutzt die Po­li­zei?

Durch die Po­li­zei­in­spek­ti­on Zen­tra­le Diens­te wur­den Body-​Cams „VB400“ des Her­stel­lers „Mo­to­ro­la So­lu­ti­ons“ mit den da­zu­ge­hö­ri­gen Do­cking­sta­tio­nen und einer Vi­deo­ma­nage­ment­soft­ware be­schafft.

 

In­for­ma­ti­ons­bro­schü­re "Nach­wuchs­fahn­dung"

Wir sind für Sie da!

Über un­se­re Social-​Media-Kanäle und die Po­li­zei­mel­dun­gen be­kom­men Sie un­se­re In­for­ma­tio­nen aus ers­ter Hand. Die höchs­te Ak­tua­li­tät bie­ten hier­bei un­se­re Ka­nä­le auf der Platt­form X (vor­mals Twit­ter):

 

Un­se­re Ka­nä­le bei In­sta­gram, Face­book, You­Tube und Tik­Tok sind un­er­läss­lich für die Nach­wuchs­wer­bung.

 

Be­su­chen Sie auch diese Ka­nä­le auf X (vor­mals Twit­ter):